Die Marbacher Weihnachtshütten wurden mit besonderen Gästen belegt
Die Oase Burgplatz lebt weiter. Nach dem Abbau der Sommerdekoration und der Absage des Weihnachtsmarktes hat sie sich dank des Engagements des Marbacher Stadtmarketingvereins (SSM) in eine kleine Weihnachtsoase verwandelt.
Nicht nur Kinder bleiben mit staunenden Augen stehen, wenn sie zum Marbacher Burgplatz kommen, auch Erwachsene sind fasziniert. Das hat es bisher noch nicht gegeben. Dort wo vom 2. bis 5. Dezember der Weihnachtsmarkt hätte stattfinden sollen und man nach der pandemiebedingten Absage gähnend leere Hütten und einen trostlosen Platz erwartet hat, verbreitet sich eine zauberhafte weihnachtliche Atmosphäre.
Unter den Lichterketten, die der Bauhof anstelle der schattenspendenden bunten Fahnen aufgehängt hat, steht jetzt ein Weihnachtsbaum und die Hütten sind belegt. Als Erstes fand die Heilige Familie hier eine Herberge. Um sie herum und entlang der Mauer haben sich die Hirten mit ihrer Herde eingefunden. Tannenzweige und Lichter umrahmen die biblische Szene. Swantje Hammer hat vom Baumarkt Hornbach in Remseck das Holz gespendet bekommen, auf das sie die Figuren mittels Beamer aufzeichnete. Zusammen mit ihrer eigenen und befreundeten Familien wurden diese ausgesägt, zusammengebaut und bemalt. Am Samstag vor dem 1. Advent hielten sie Einzug auf dem Burgplatz.
Die Heilige Familie und die Hirten sind nicht allein geblieben. Am Donnerstagabend folgte ihnen Däumelinchen aus dem gleichnamigen Märchen von Hans Christian Andersen. Zwölf großformatige Scherenschnitte von Karin Dickel-Jonasch erzählen in den beleuchteten Hüttenfenstern die Geschichte des winzigen Blumenelfenmädchens, das auf seiner Reise so manches Abenteuer erlebt. Wer die Geschichte vor- oder nachlesen will, kann dies hier tun. Der QR-Code dazu ist auch auf einem Plakat auf dem Burgplatz zu finden.
Erst vor Kurzem hat der SSM den Weihnachtsmarkt mit Rücksicht auf die angespannte Lage in den Krankenhäusern und die Überlastung der Pflegekräfte abgesagt. Die Hütten, die mit Hilfe des Marbacher Unternehmens Lila Logistik bereits Ende Oktober aufgebaut worden waren, sollten aber nicht leer bleiben. Eilig sorgte der Stadtmarketingverein für Ersatz, denn wie die 1. Vorsitzende Stefanie Grams erklärt: „Wir wollen den Kindern ein Lächeln in die Gesichter zaubern, sie müssen auf so vieles verzichten. Die Erwachsenen wollen wir dazu einladen, einen Spaziergang in die vorweihnachtliche Stadt zu machen. Und drittens hoffen wir, dass auch die innerstädtischen Einzelhändler und Gastronomen davon profitieren.“
Diese drei Ziele verfolgt der SSM auch mit der „Weihnachtstütle-Aktion“. In zahlreichen Geschäften der Innenstadt können sich Kinder kostenlos Weihnachtstüten abholen, die sie zu Hause bemalen und beschriften dürfen. Bis zum 10. Dezember müssen sie in die Geschäfte zurückgebracht werden, dann werden sie von den ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen des SSM befüllt und können ab dem 15. Dezember von den Kindern in Begleitung von Erwachsenen abholt werden.
Ob Weihnachtstütle-Aktion oder Weihnachtsoase, die Resonanz ist fantastisch. Fast 1000 Tüten wurden bereits verteilt, und der Burgplatz zieht Alt und Jung magisch an. Wer diesen übrigens in besonders stimmungsvollem Flair erleben möchte, sollte bei Einbruch der Dunkelheit kommen, wenn das Licht in den Hütten angegangen ist und über der Heiligen Familie, den Schäfern und dem Däumelinchen mit ihrem Gefolge die Weihnachtsbeleuchtung funkelt. Voraussichtlich wird die Weihnachtsoase bis einschließlich 6. Januar zu sehen sein.