Das Stadtmarketing Schillerstadt Marbach freut sich, dass der Gemeinderat der Rettung des traditionellen 18. Jahrhundert Festes in Marbach am Neckar zugestimmt hat. Das historische Festival, das bereits am ersten Maiwochenende stattfinden soll, stand kurz vor der Absage, nachdem Sparmaßnahmen der Stadt die Finanzierung gefährdeten.
„Wir stecken gerade mitten in der Haushaltsdebatte und müssen radikal sparen. Sämtliche Freiwilligkeitsleistungen kommen auf den Prüfstand. Dies hat dazu geführt, dass selbst das in fünf Wochen stattfindende große Stadtfest im Gemeinderat in Frage gestellt wurde. Dies verdeutlicht den Ernst der Lage. Umso größer ist die Freude in Verwaltung und Gemeinderat, dass das Stadtmarketing kurzfristig als Retter eingesprungen ist und den fehlenden finanziellen Beitrag zur Durchführung des Festes übernehmen wird.“ kommentiert Bürgermeister Jan Trost die Lage.
„Das 18. Jahrhundert Fest ist ein wichtiger Bestandteil unserer lokalen Kultur und Identität“, sagt Annette Fiss, Vorsitzende des Stadtmarketingvereins. „Unser Einspringen ist eine Gelegenheit, die herausragende Arbeit unseres Kulturamtes und all der ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen und Bürger zu würdigen und unserer Stadt ein Fest zu ermöglichen, das ihre Identität widerspiegelt.”
“Das ist kein Selbstzweck. Es ist ein klares Zeichen: Wir investieren in die Stadt. In ihre Attraktivität, in das, was Marbach ausmacht. Und wir zeigen das Stadtmarketing von seiner besten Seite”, so Swantje Hammer, zweite Vorsitzende des Stadtmarketingvereins.
Das 18. Jahrhundertfest am Wochenende 3. und 4. Mai 2025 ist ein Moment, in dem Marbach zeigt, was es ausmacht: Geschichte, Gemeinschaft, gelebte Kultur. Es bringt Menschen in die Stadt, macht die Straßen lebendig, lässt die Vergangenheit spürbar werden. Und es zeigt, dass Kultur keine Randnotiz ist, sondern ein zentraler Bestandteil unserer Stadt.
Auf dem Programm stehen unter anderem:
- Gewandete im Stile des 18. Jahrhunderts
- Schausteller und Handwerker
- Musikalische Darbietungen
- Zauberer und Schauspieler
- Lagerleben auf der Schillerhöhe
Warum ist das 18. Jahrhundert für Marbach so bedeutend?
Das 18. Jahrhundert prägte Marbach in vielerlei Hinsicht. Die Gebäude der heutigen Altstadt wurden nahezu alle in dieser Zeit erbaut, nachdem ein zerstörerischer Stadtbrand 1693 innerhalb der Stadtmauern gewütet hatte. Die Wiege zweier bedeutender Persönlichkeiten stand hier: Am 17. Februar 1723 erblickte der Mathematiker, Astronom und Kartograf Tobias Mayer in der Torgasse 13 das Licht der Welt. Am 10. November 1759 wurde der bedeutende Schriftsteller Friedrich Schiller wenige Meter entfernt in der Niklastorstraße 31 geboren.
Beide prägten das 18. Jahrhundert auf ihre Weise.
Marbach war damals ein kleines, selbstbewusstes Städtchen, in dem einige reiche Kaufmannsfamilien, vor allem aber Bauern und Weingärtner lebten. Die Zeit der Aufklärung brachte revolutionäre Umbrüche und Erneuerungen mit sich. Die Abkehr vom Absolutismus und der Aufstieg des Bürgertums veränderten das Leben in dieser Zeit radikal. Die Unterschiede zwischen Prunk und Elend, zwischen harter Arbeit und rauschenden Festen, zwischen Hütten und Palästen prägten die Gesellschaft.
Wir feiern am ersten Maiwochenende in der Tradition der Kirchweih Feiern zu Ehren des Marbacher Kirchenheiligen Alexander. Anlässlich seines Namenstages wurde damals der 3. Mai festlich begangen. Gleichzeitig fand vom 17. bis ins 19. Jahrhundert der Marbacher Maienmarkt statt. Genau wie damals freuen wir uns auf ein friedliches, fröhliches Fest für die Stadtgemeinschaft.
Hier geht es zum Flyer für das 18.Jahrhundert Fest und hier zum Programm.