Am 15. Juli 2025 wurde das Foyer des Marbacher Rathauses zum Ausstellungsraum: Beim Stadtstuhltag präsentierten 17 Studierende der Hochschule Pforzheim ihre Entwürfe für Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum. Die Ausstellung ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen dem Stadtmarketing Schillerstadt Marbach e.V. und der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Pforzheim, betreut von Prof. Manuel Aydt.
Die Entwürfe wurden am Vormittag einer Jury vorgestellt, die aus Vertreter*innen der Stadtverwaltung, Hochschule, Stadtmarketingverein und Stadtgesellschaft bestand. Am Nachmittag war die Ausstellung öffentlich zugänglich – viele Besucher*innen, Rathausmitarbeitende und zufällige Gäste nutzten die Gelegenheit zum Schauen und Staunen. Die Ausstellung läuft noch bis einschließlich Donnerstag, 31. Juli, zu den regulären Öffnungszeiten des Rathauses.

Die Studierenden zeigten in ihren Präsentationen, wie vielfältig das Thema Sitzen gedacht werden kann – in Form, Material und Funktion. Es entstanden Klappmechanismen, Stapellösungen, modulare Konzepte, poetische Gesten. Viele Arbeiten nahmen in ihrer Gestaltung bereits die mögliche Interaktion mit den Nutzer*innen auf und spiegelten damit ein hohes Maß an gestalterischer, sozialer und funktionaler Haltung.
Die Jury zeichnete drei Entwürfe besonders aus:
Den ersten Preis (2.000 €) erhielt Nika Semikolennykh mit FACH³, einem dreieckigen Hocker, der ganz ohne Werkzeug zusammengesteckt wird. Seine dreieckige Grundform erinnert an ein Satteldach und spielt mit den Linien der Marbacher Fachwerkhäuser. Das Möbel ist stabil und wetterfest und zeigt, wie sich Tradition mit klarer Form verbinden lässt.
Der zweite Preis (1.000 €) ging an Maximilian Noltemeyer für MarbachLounge, ein Sitzmöbel, das sich mit einer einfachen Drehung auch als kleiner Tisch nutzen lässt. Ob allein oder in der Gruppe aufgestellt: Es lädt zum Verweilen ein und passt sich unterschiedlichen Situationen im Stadtraum an.
Den dritten Preis (500 €) erhielt Benedikt Soulier mit dem Entwurf Join. Aus nur einer einzigen Holzplatte entsteht durch ein einfaches Stecksystem ein stabiler Stuhl, ganz ohne Schrauben und ohne Abfall. Das Fräsmuster des CNC-Plans erinnert an das Marbacher Fachwerk. Der Stuhl ist schlicht und einprägsam und zeigt, wie viel in wenig stecken kann.
„Die Präsentationen und Entwürfe zeigen, wie ideenreich die Studierenden das Sitzen im öffentlichen Raum mit Blick auf Material, Haltung und mögliche Interaktionen gedacht haben“, so Lorenz Obleser vom Stadtmarketing. „Hier wurde vorausdenkend gestaltet.“
Das Projekt ist für den Stadtmarketingverein ein gelungenes Beispiel für die Zusammenarbeit mit einer Hochschule. Es macht sichtbar, wie Ideen junger Menschen konkret werden können und welchen Beitrag anspruchsvolle Gestaltung zur Aufenthaltsqualität im Stadtraum leisten kann. Welcher Entwurf tatsächlich umgesetzt wird, soll sich im Laufe des Herbstes entscheiden, wenn die Voraussetzungen und Kosten im Detail geprüft sind.
Der Stadtmarketingverein dankt allen Beteiligten, insbesondere den Studierenden, der Jury, der Stadtverwaltung und den helfenden Mitgliedern.
Lorenz Obleser · Stadtmarketing Schillerstadt Marbach
Foto: Florian Gerlach

Hier kann der Ausstellungskatalog mit allen Entwürfen in Ruhe angeschaut werden:
Katalog durchblättern

Alle Beteiligten des Stahlstuhl Projekts vor dem Rathaus in Marbach am Neckar